Entwicklung von Studiengängen

Seit 2002 habe ich mich intensiv mit der Entwicklung von künstlerischen und gestalterischen Studiengängen beschäftigt.
Dazu gehört speziell die Entwicklung von:

- Lehrgebieten
- Studienzielen
- Curricula
- Studienstrukturen
- Prüfungsordnungen
- Begleitenden Infrastrukturen
- Förderprogrammen
- Qualitätssicherung
- Akkreditierung

BA- und MA-Studiengänge "Interface Design" an der FH Potsdam
Zusammen mit Ute Kannengiesser habe ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter zwischen 2002 und 2004 maßgeblich zur Konzepierung und Einrichtung des Studienganges Interface Design an der FH Potsdam beigetragen. 2006 wurde der Studiengang mit dem Preis »Ort im Land der Ideen« ausgezeichnet.
http://design.fh-potsdam.de/studiengaenge/interfacedesign.html

BA- und MA-Studiengänge "Integriertes Design" an der Hfk Bremen
Als Dekan des Fachbereiches Kunst und Design der Hochschule für Künste Bremen habe ich die Überführung des Diplomstudienganges Integiertes Design in ein gestuftes Bachelor-, Masterprogramm verantwortlich begleitet.
http://www.hfk-bremen.de/index.php?id=81

Diplomstudiengang "Freie Kunst" an der HfK Bremen
Für den Diplomstudiengang Freie Kunst bereitet der Fachbereich derzeit die Durchführung einer externen Evaluation vor, mit dem Ziel die Notenfreiheit und das Diplommodell für diesen Studiengang dauerhaft zu sichern.
http://www.hfk-bremen.de/index.php?id=82

BA- und MA-Studiengänge "Digitale Medien" an der HfK Bremen
Der hochschulübergreifende Studiengang Digitale Medien befindet sich derzeit in der Reakkreditierung. Dabei planen die Universität Bremen und die Hochschule für Künste Bremen gemeinsam umfangreiche Schritte zur Optimierung der gemeinsamen BA- und MA-Studiengänge.
http://www.hfk-bremen.de/index.php?id=80
http://digitale-medien-bremen.de/

1.-Semester Workshop SID, Block V: Bitte lest die folgenden 4 Sektionen, die die Themen Interface Design, Darstellung dynamischer Entwürfe und den Workshop beschreiben.

Workshop Block V, WS 2010/11

Zum Bereich des Interface- oder Interaktionsdesigns gehört die Gestaltung von dynamischen Produkten oder Systemen: Informationseingabe durch Eingabeelemente (Schalter, Tasten, Touch Screens, Cursorsteuerungen, Sensoren, Mikrofone, Kameras usw) erzeugt und beeinflusst das Verhalten des Produkts (oder Systems) und/oder der Informationswiedergabe durch Ausgabeelemente (Anzeigen, Bildschirme, Lautsprecher usw sowie Aktoren (Servos, Motoren etc.)). Die Form dieser Elemente, deren Verhalten und die damit zusammenhängenden Interaktionsstrukturen gilt es zu gestalten.

Das ist spannender als es sich anhört ;) denn schon längst gibt es beispielsweise nicht nur Plakate sondern auch interaktive Plakate und warum sollte eine Vase sich nicht ebenso (oder gegensätzlich) verändern wie die Blumen, die darin stehen?

Der Begriff "Dynamik" impliziert natürlich, dass zum Interface Design die Auseinandersetzung mit Zeiträumen oder Intervallen gehört. Ein Beispiel dafür findet sich in der Bildsequenz, die sich öffnet, wenn man auf die Lupe unter dem Bild, links neben diesem Text klickt. Dort wird außerdem deutlich, auf welcher Detailebene gutes Interface Design stattfinden muss. 

(2) Was ist Interface- oder Interaction Design? Und wie stellt man dynamische Entwürfe dar?

Workshop Block V, WS 2010/11

Inerface Design ist auch die Gestaltung von Informationsstrukturen. Vereinfacht gesagt ist damit gemeint "in-welchem-Menü-finde-ich-welche-Funktion". Solche Strukturen kann man in sogenannten Zustandsdiagrammen darstellen (siehe Bild 1 links). Ein solches Diagramm setzt sich im Wesentlichen zusammen aus Abbildungen (Symbolen, Zeichen, Bilder oder Beschreibbungen), die jeweils einen bestimmten Zustand des Systems (oder des Produktes) beschreiben und aus den Bedingungen, die eintreten müssen (und auf das System einwirken, zB ein Tastendruck oder das Ende eines Intervalls oder das Signal eines Sensors usw), um das System in einen anderen Zustand zu versetzen.

Um die Eigenschaften, Qualitäten und Probleme solch komplexer Entwürfe beurteilen zu können ist natürlich eine "klickbare" (d.h. mind. in Teilen interaktive) Simulation am Besten. Aber es ist sehr aufwendig solche Simulationen zu erstellen. Um den Aufwand zu reduzieren, betrachtet man daher zunächst nur einzelne, isolierte oder "lineare" Interaktionen (zB Handy einschalten, Nummernverzeichnis öffnen, Nummer auswählen, Anruf auslösen, fertig). So etwas lässt sich relativ einfach in einer "Bildersequenz" darstellen (siehe Bild 2 links). Die einzelnen "Screen Shots" kann man auch einfach als ein mehrseitiges PDF zusammensetzen und per Pfeiltaste durchgehen, um die Dynamik eines solchen Ablaufes zu simulieren. Solche linearen Sequenz-Darstellung kann man sehr gut ergänzen, indem man eine Beschreibung all dessen anfertigt, was der User während der o.g. Interaktions-Sequenz tut und erlebt (zB als geschriebene Geschichte, als Storyboard mit Illustrationen, Fotos oder als Video).

(3) Was ist Interface- oder Interaction Design? Und wie stellt man Ideen für neue interaktive Anwendungen dar?

Workshop Block V, WS 2010/11

Die Designer/innen und Wissenschaftler/innen des Design Research Labs in Berlin denken sich ständig seltsame neue Verhaltensweisen von interaktiven Produkten aus. Sie bauen davon Funktionsmodelle (siehe folgende Videos) nach dem Prinzip "quick and dirty". Es geht nur darum eine spezielle Idee zu erproben. Dabei ist es durchaus hilfreich, dass niemand auf die Idee kommt zu sagen: "Mir gefällt aber die Farbe nicht!" denn diese Dinger sind weit davon entfernt mit den neusten Trendfarben versehen zu werden...

Der Typ in den Videos, Fabian Hemmert hat übrigens in einem Studiengang studiert, der "Interface Design" heißt.





(4) Was ist Interface- oder Interaction Design? Und was machen wir nun in dem Workshop?

Workshop Block V, WS 2010/11

In dem Workshop werdet ihr Stopmotion als Darstellungs- und Simuationsmethode nutzen, um Eure Idee einer neuen, verrückten, seltsamen, nützlichen, ärgerlichen oder meinetwegen auch verbindenden Sache darzustellen. Das Kuss-Handy von Fabian Hemmert, zum Beispiel, könnte große wulstige Lippen ausfahren (kann man zB aus Knete machen) oder die Vase verwelkt zusammen mit den Blumen oder eure Socken ziehen sich alleine an oder ihr könnt mit dem Bett (oder in der Dusche) in die HfK fahren.

Ein paar Stopmotion-Beispiel folgen hier, jede Menge mehr auf Youtube, besonders beachtenswert die Arbeiten von Adam Pesapane "Pes":
http://www.youtube.com/user/pesfilm?blend=1&ob=4#p/a/4CF1524B28F8F557/2/wZeguaJzUyk

Und einen besonderen Stopmotion-Film aus den 50er Jahren (aus dem vielleicht die Idee zu "Tony vs. Paul" entstanden ist) hat Ulrike Isenberg in Ihrer Sammlung...